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»Errätst du das nicht?« erwiderte Oscar. »Schau
her, Matt, ich werde schnell zum Schneider für dich
flitzen  du schaffst das sonst nicht, wenn du dich
auch noch rasieren willst, wenigstens nicht in fünf-
zehn Minuten.«
»Du bist ein Engel, Oz!«
Dreizehn Stunden später befand sich die Aes Triplex
bereits auf großer Fahrt, die bis in den Asteroiden-
Gürtel führen sollte. Sie hatte Befehl, nach dem über-
fälligen Vermessungsboot Pathfinder zu suchen. Die
Pathfinder war ausgelaufen, um Radarkarten eines
Teils des Asteroiden-Gürtel für das Uranographische
Institut des Sicherheitsdienstes anzufertigen. Ihr Auf-
trag hatte sie weit aus den Bereichen hinausgeführt,
in denen Radioverbindung möglich ist; nichtsdesto-
weniger hätte sie sich schon vor sechs Monaten wie-
der melden müssen, da sie sich um diese Zeit in Kon-
junktion mit dem Mars hätte befinden sollen. Deimos
Station auf einem der Marsmonde hatte jedoch ver-
geblich versucht, Verbindung mit ihr aufzunehmen.
Seit diesem Zeitpunkt galt sie als vermißt.
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Durch komplizierte geometrische und ballistische
Berechnungen und unter Berücksichtigung ihrer
Bauart, ihres Auftrages, der letzten Standortmeldung
sowie ihres Kurses und ihrer Geschwindigkeit war
man zu dem Resultat gelangt, daß sich die Pathfinder
in einer Wanderzone des Weltraumes befinden muß-
te. Diese Zone wurde in vier Teile aufgeteilt, die von
der Aes Triplex und drei anderen Streifenbooten
durchkämmt werden sollten. Das Gesamtunterneh-
men lief unter dem Decknamen »Operation Samari-
ter«, doch operierten die einzelnen Schiffe völlig un-
abhängig voneinander, da man sie wegen der riesigen
Entfernungen nicht unter ein einheitliches Komman-
do stellen konnte.
Während der Suche sollten die zur Rettung ausge-
sandten Boote das von der Pathfinder begonnene
Werk fortsetzen.
Neben dem kommandierenden Offizier und den
drei Kadetten bestand die Besatzung der Aes Triplex
aus Staffelkapitän Hartley Miller, Astronautiker,
Leutnant Novak, Chefingenieur, Leutnant Thurlow,
Bomben-Offizier, Leutnant Brunn, Nachrichten-
Offizier, den drei Offiziersanwärtern Peters, Gomez
und Cleary, ersterer dem Chefingenieur als Assistent
und die anderen beiden dem Nachrichtenoffizier zu-
geteilt, sowie Dr. Pickering, der an der Fahrt teil-
nahm, um eventuellen Überlebenden die erste Hilfe
angedeihen zu lassen.
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Auf dem Schiff befanden sich keine Marinesolda-
ten, wenn man nicht Dr. Pickering dazu rechnen
wollte, der verwaltungsmäßig eher zum Korpsstab
der Marine als zum Sicherheitsdienst gehörte. Alle
vorkommenden Arbeiten mußten von Offizieren oder
Kadetten ausgeführt werden. Die Zeiten, da jeder
Unteroffizier in einem Infanterie-Regiment seinen
Putzer hatte, waren vorbei; hier, wo man Brennstoff
und Nahrungsmittel Millionen von Meilen durch den
Weltraum befördern mußte, war für einen derartigen
Luxus kein Platz mehr. Außerdem verrichtete jeder
die paar notwendigen Handgriffe gern selber  als
Unterbrechung der Langenweile in der endlosen Ein-
förmigkeit des Alls; selbst bei einer Arbeit, vor der
man sich sonst gern drückte, beim Toilettenreinigen,
ging man der Reihe nach vor, und nur der Kapitän,
der Erste Offizier und der Arzt waren davon ausge-
nommen.
Kapitän Yancey ernannte Leutnant Thurlow zum
Ausbildungsoffizier. Dieser hatte dafür zu sorgen,
daß Matt, Oscar und Tex auch während der Fahrt
praktische Ausbildung und theoretischen Unterricht
erhielten und in allen Fächern auf dem Laufenden
blieben.
Vom Ersten Offizier wurden ihnen noch andere
Aufgaben zugewiesen, die nicht direkt etwas mit
formaler Ausbildung zu tun hatten; so wurde Matt
beispielsweise zum »Farmer« des Schiffes ernannt.
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Da die Tankanlagen der Hydrokulturen das Schiff
sowohl mit frischer Luft wie mit Gemüse versorgen,
so war er für die Klimaanlage des Schiffes verant-
wortlich und hatte zusammen mit Leutnant Brunn die
Küche unter sich. Theoretisch führt jedes Streifen-
boot fertig zubereitete, tiefgefrorene Konserven an
Bord, auf denen genau angegeben ist, wieviele Se-
kunden sie unter Hochfrequenz erhitzt werden müs-
sen, um gebrauchsfertig zu sein. Viele Offiziere des
Sicherheitsdienstes bilden sich aus diesem Grunde
ein, etwas vom Kochen zu verstehen. Mr. Brunn war
jedoch einer der wenigen, die wirklich etwas davon
verstanden. Man speiste ausgezeichnet auf der Aes
Triplex.
Matt merkte schon bald, daß Mr. Brunn von der
»Farm« etwas mehr erwartete, als daß die Pflanzen
Kohlenstoff aufnehmen und ihn durch Sauerstoff er-
setzen; der Küchenoffizier verlangte winzigen grü-
nen Schnittlauch, duftige frische Minze, Zwergtoma-
ten, Rosenkohl und neue Kartoffeln. Matt standen
mitunter die Haare zu Berge.
Als Matt die Klimaanlage übernahm, wußte er
nicht einmal genau, wie man den Kohlesäuregehalt
der Luft feststellt, aber schon bald war er mit der
neuen Tätigkeit vertraut. Brunn lernte ihn weiterhin
praktisch an, und Spule Nr. 62 A 8134 aus dem
Schulungsmaterial des Schiffes  »Vereinfachter [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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